Piezotechnologie ermöglicht schonendere Eingriffe mittels Leistungsultraschall
Ultraschallbetriebene Handstücke werden in der Medizin immer häufiger eingesetzt, z. B. bei offenen oder minimalinvasiven chirurgischen Eingriffen. Instrumente wie Ultraschallskalpelle, Phakohandstücke und Scaler nutzen Schallwellen, um die Bearbeitung von Hart- oder Weichgewebe zu erleichtern. Ultraschall unterstützt dabei mit zusätzlichen Stößen oder Kavitation die mechanische Bearbeitung. Je nach gewählter Arbeitsfrequenz kann das Gewebe schneller und auch selektiv bearbeitet werden, um beispielsweise Blutgefäße in der Nähe zu schonen.
Bei der Bearbeitung von Weichgewebe, z. B. Muskeln werden die Klingen von chirurgischen Instrumenten durch die gezielte Erzeugung von Ultraschallwellen mit sehr hohen Frequenzen präzise zum Schwingen gebracht. Die gezielt durch Reibung zwischen Gewebe und chirurgischem Instrument erzeugte Wärme ermöglicht ein schnelles Schneiden des Gewebes bei gleichzeitiger Koagulation. So werden starke Blutungen verhindert und die Blutstillung gefördert, was das umliegende Gewebe weniger traumatisiert, den Heilungsprozess beschleunigt und eine schnellere Genesung des Patienten unterstützt. Als weiteres Anwendungsgebiet von ultraschallbetriebenen Handstücken ist das Zertrümmern von harten Konkrementen wie Zahnstein oder Nierensteinen mithilfe der Kavitation und der Kraft der Schallwellen zu nennen. Zudem ermöglichen sie das gezielte und minimalinvasive Verflüssigen und Absaugen von Gewebestrukturen, z. B. bei Kataraktoperationen (Phakoemulsifikation) oder zur Wundreinigung.
Piezo-Handstücke für die Ultraschallchirurgie
Minimalinvasive Eingriffe mit schonenden Instrumenten